27 Dezember 2005

Diebe stahlen Weihnachtsbäume

Zitat: "Brigitta und Burkhard Brenner aus Staudt fuchsen sich gewaltig über dreiste Diebe, die jedes Jahr zu Weihnachten ihr mit Tannenbäumen bewachsenes Grundstück in Montabaur-Elgendorf aufsuchen. Dabei werden nicht nur die Bäume gestohlen, sondern auch das Grundstück verwüstet, indem die Reste einfach liegen gelassen werden. "Waren es sonst ein bis zwei Bäume, sind es diesmal schon fünf Christbäume", ärgert sich Burkhard Brenner.", Zitat Ende. Quelle: Westerwälder Zeitung vom 27.12.2005, Seite 16.

21 Dezember 2005

"Landrats Min" wird 104 Jahre alt

Zitat: "Wilhelmine Görg aus Staudt ist erstaunlich rüstig - Noch mit 90 Jahren versorgte sie Freunde mit selbst gezogenem Gemüse

Bei den Einwohnern von Staudt ist sie nur als "Landrats Min" bekannt. Vor wenigen Tagen feierte Wilhelmine Görg nun ihren 104. Geburtstag. Und zahlreiche Gratulanten beglückwünschten die nach wie vor rüstige Frau.

HORBACH/STAUDT. Das Jahr 1901 war an Ereignissen reich: In England starb Königin Viktoria, in den USA wurde Theodore Roosevelt Präsident der Vereinigten Staaten, in München schrieb Thomas Mann "Buddenbrooks". Das erste Motorflugzeug der Welt erhob sich zwölf Meter hoch in die Luft und flog 900 Meter weit. Am 16. Dezember dieses denkwürdigen Jahres kam in dem kleinen Westerwalddorf Staudt Wilhelmine Görg als eines von neun Kindern einer Bauernfamilie zur Welt. Vor wenigen Tagen feierte sie, die noch immer erstaunlich rüstig ist, im Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach ihren 104. Geburtstag.

Es war eine karge, bitterarme Zeit, in die Wilhelmine Görg hineingeboren wurde. Fast alle Familien betrieben damals noch eine kleine Landwirtschaft, weil das Einkommen der Männer im Handwerk oder in einer der Erzgruben der Umgebung nicht zum Überleben reichte. Bereits als Kind lernte Wilhelmine Görg die harte Knochenarbeit auf den steinigen Westerwälder Äckern kennen. Ihr Vater zog über Land, um Waren zu verkaufen. Als er eines Tages nach Hause zurückkehrte und einen Schlips trug, stellte ihn einer der Gastwirte des Orts in der Kneipe als "Herrn Landrat" vor, ein Spaß, der der Familie ihren Spitznamen einbrachte. Bis heute ist Wilhelmine Görg bei ihren Staudter Mitbürgern nur als "Landrats Min" bekannt. Als sie neun Jahre alt war, starb der Vater. Die Mutter stand mit ihren Kindern, von denen nur fünf überlebt hatten, ganz alleine da. Fortan hieß es für alle noch kräftiger mit anpacken, um das tägliche Brot zu sichern. Im Ersten Weltkrieg fiel auch noch ein Bruder. Wilhelmine heiratete spät. Aus der Ehe ging ein (inzwischen verstorbener) Sohn hervor. Nach dem Tod des Ehemanns lebte sie allein in ihrem Haus, wo sie sich noch bis zum Alter von über 90 Jahren allein versorgte. Mit dem Gemüse, das sie im Garten anbaute, erfreute sie die ganze Nachbarschaft.

In ruhigen Stunden verfasste sie mit Vorliebe Gedichte für allerlei Gelegenheiten. Ein Gedicht, das sie einst zur Hochzeit ihrer Nichte Renate Herresthal geschrieben hatte, trug sie vor zwei Jahren anlässlich der Goldenen Hochzeit des Paars zur Überraschung der Gäste noch einmal vor. Zum 103. Geburtstag verriet sie ihr ganz persönliches Rezept für ein hohes Alter: "E Lewe lang viel schaffe, käne Alkohol und net roche."

Lächelnd nahm sie an ihrem 104. Geburtstag die Glückwünsche ihrer Verwandten, darunter einer 90-jährigen Nichte sowie einiger Groß- und Urgroßnichten und -neffen entgegen. Renate Herresthal, die sich einige Jahre lang um die in der Nachbarschaft lebende Tante gekümmert hatte, bis diese 1998 ins Ignatius-Lötschert-Haus in Horbach umzog, schildert Wilhelmine Görg als einen Menschen, der stets bescheiden gelebt und sich nie in den Vordergrund gedrängt hat.

Zu den zahlreichen Gratulanten zählten neben Benno Heibel, dem Leiter des Horbacher Seniorenheims, auch Renate Daubach, Beigeordnete der Stadt Montabaur, Waldraud Birk, Bürgermeisterin der Ortsgemeinde Staudt, und Uli Schmidt, Beigeordneter des Westerwaldkreises und Ortsbürgermeister von Horbach, der die Glückwünsche des Ministerpräsidenten und des Landrats Weinert überbrachte.", Zitat Ende. Quelle: Westerwälder Zeitung vom 21.12.2005, Seite 19.